Getrieben von einer etwas verrückten, aber nachvollziehbaren Idee, gibt es seit kurzem das dicke Buch zu WordPress 6 von Florian Brinkmann und Simon Kraft. Als einer der Auserwählten konnte ich direkt ein Exemplar der ersten Charge bekommen. Meine Gedanken dazu findet ihr nachfolgend.

Auf insgesamt 900 Seiten bietet „WordPress 6 – Das umfassende Handbuch“ einen Rundumschlag zu allen Themen rund um WordPress: Installation, Inhalte verfassen, Einstellungen, Plugins, Themes … selbst Entwicklungsthemen und die Integration eines Shops werden beleuchtet. Handbuch ist dabei eine starke Untertreibung, finde ich, denn 2 kg sind gar nicht mal mehr allzu handlich. 🥲

Buchcover zu „WordPress 6 – Das umfassende Handbuch“ mit orangenem Hintergrund, dem schwarz-weißen WordPress-Logo und dem Titel des Buchs in Weiß, hellblau hinterlegt

Das Buch ist so aufgebaut, dass man keinerlei Kenntnisse rund um WordPress benötigt und daher ideal für Einsteiger. Es umfasst alle im Standardumfang von WordPress integrierten Mechaniken, die man benötigt, um erfolgreich eine Website mit diesem CMS zu erstellen. Auch grundlegende Techniken rund um das Internet werden beschrieben, für weitere tiefgreifendere Kenntnis darin ist eine zusätzliche Lektüre aber sinnvoll.

Auch für erfahrene Benutzer hilfreich

Natürlich, ich kenne WordPress mittlerweile durch meine fast 9 Jahre Erfahrung auch sehr gut, dennoch konnte ich auch noch etwas lernen. So weiß ich beispielsweise endlich, was die Netzwerk-Einstellung unter „Administrations-Menüs aktivieren“ tut und wieso ich als Netzwerk-Administrator nie einen Unterschied bemerkt habe. Einige Aha-Momente gibt es hier demnach auch, wenn man meint, WordPress schon in- und auswendig zu kennen.

Besonders interessant war für mich die Erklärung zu Block-Themes. Zwar habe ich bereits eigene erstellt, aber das ist jetzt auch schon etwas her. Überraschend war für mich vor allem, dass es möglich ist, Vorlagen für einzelne Blöcke zu definieren (ich verwende den Block- bzw. Website-Editor so gut wie nie mit Vorlagen).

Selbst für Perfektionisten ist etwas geboten

Das Buch bietet viel Liebe zum Detail. Selbst Personen mit einem Hang zum Perfektionismus werden sich daran erfreuen können, dass man selbst an den Screenshots direkt sieht, wie sauber sie ausgerichtet sind. Sogar die Abstände zum Rand sind einheitlich und nicht willkürlich gestattet. Etwas, das vielen nicht auffallen dürfte, aber dennoch dafür sorgt, dass der Inhalt als gut strukturiert und sauber wahrgenommen wird.

Beispiel eines Screenshots aus dem Buch mit einheitlichen Abständen an allen vier Seiten zum Rand

Auch Epiphyt ist vertreten

Geehrt darf ich mich fühlen, da auch einige Plugins von Epiphyt Erwähnung im Buch finden. 🥰 Allem voran hätte der „German Coast Guard“ auch nicht in einem solchen Buch fehlen dürfen (wer nicht weiß, wovon ich spreche, schaut sich am besten die Screenshots von Embed Privacy etwas genauer an). Doch auch, dass Form Block explizit als Kontaktformular für den Block-Editor erwähnt wird, macht mich stolz.

Insider, ob gewollt oder nicht

Kennt man Flo und Simon bereits länger, darf man auch an der ein oder anderen Stelle über gelungene Insider schmunzeln, die dem ganzen Buch zusätzlich einen Charakter verleihen. Doch auch ohne deren Kenntnis bleibt das Buch keine trockene Fachlektüre, sondern ist durchweg angenehm zu lesen.

Meine Take-Aways

Nachfolgend einige Themen, die ich besonders interessant fand oder mir ein To-do mitgenommen habe.

Fediverse – das dezentrale Netzwerk

In einem Gastkapitel von Matthias Pfefferle macht er uns mit dem Fediverse und dessen Techniken bekannt. Auch wenn mir das bereits in groben Zügen bekannt war, so macht dieses Kapitel doch wieder Lust, mich da wieder rein zu arbeiten und und hoffentlich dieses Blog in Zukunft mehr an das Fediverse anzubinden, statt nur manuell Blogbeiträge via Mastodon zu teilen.

Germanized

Auch wenn ich Germanized schon mal für einen anderen Shop angeschaut habe, ist hier aktuell German Market für den legalen Einsatz von WooCommerce in Deutschland in Verwendung. Vielleicht lohnt sich ja der Umstieg.

Die wp_body_open-Funktion

Ich meine, mich dunkel daran erinnern zu können, das die wp_body_open-Funktion Einzug in WordPress erhielt. Bei meinen privat verwendeten Themes ist sie jedoch noch nicht enthalten. Wird wohl Zeit, das zu ändern.

Mein Skript prüfen, um Übersetzungen von Blöcken zu laden

Bisher verwende ich po2json, um aus meinen PO-Dateien genau eine JSON-Datei zu erstellen, die dann via wp_set_script_translations geladen wird. Das scheint aber nicht mehr der aktuelle Weg zu sein. Daher muss ich mir auf jeden Fall nochmal wp i18n make-json ansehen, nachdem ich nun weiß, wie ich die einzelnen Dateien sauber integriert bekomme. Mir war tatsächlich nie klar, dass ich wp_set_script_translations einfach mehrfach aufrufen kann. Da hatte ich mich zu sehr an load_plugin_textdomain orientiert.

Fazit

Ich gebe zu, ich bin ein langsamer Leser. Insbesondere bin ich es auch nicht gewohnt, Bücher zu lesen. Dann direkt einen 900-Seiten-Schinken, puuh. 😮‍💨

Am Ende war es das dennoch wert, denn das Buch gibt einen umfangreichen Einblick in die Funktionsweise und Erweiterbarkeit von WordPress mit vielen praxisnahen Beispielen und lässt dabei kein wichtiges Thema unangetastet. Also keine Angst: es waren nicht zu viele Seiten (zumal man aufgrund der übersichtlichen Gestaltung auch Themen schnell überspringen kann).

Ich freue mich schon auf das Buch zu WordPress 7 von Flo und Simon! Bis dahin kann jeder, der Interesse an dem Buch hat, es entweder beim Rheinwerk Verlag direkt oder in der nächstgelegenen gut sortierten Buchhandlung (ISBN 978-3-367-10163-4) finden.

Disclaimer

Ich erhielt ein Rezensentenexemplar des Buchs kostenlos zugesendet. Auf den Inhalt dieses Beitrags hatte das jedoch keine Auswirkung – mit der Ausnahme, dass es ihn überhaupt erst ermöglichte. Inhaltlich stellt er jedoch meine persönliche Meinung dar, auf die von anderen kein Einfluss genommen wurde.

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